Session 1 - Teil 1 - Tag: 2 - Steuertag - 12. Pflugzeit 2512 i.K.
- Hofnarr

- 16. Nov. 2023
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Apr. 2024

Früh am Morgen, als der Nebel langsam am Verblassen ist, befinden sich alle Gäste des Rasthofes bereits in dem Schankraum und nehmen ihre Speisen zu sich, bevor die Reise losgeht. Nur der Platz der Kutscher blieb unberührt, ebenso ihre Schüsseln und Becher.
Die Letzten, die Hultz und Gunnar gesehen haben, waren die beiden Waldelfen Imathan und Linmarryn. Und das war, als beide Kutscher noch tief schlafend und schnarchend auf ihren Pritschen in der Sammelunterkunft lagen.
Die Zeit verstrich und eine allgemeine Unruhe bereitete sich unter den Gästen. Burkhard, Lumiel, Linmarryn und Imathan gingen raus in den Hinterhof und wollten schauen, ob die Kutscher sich bereits um das Fuhrwerk kümmerten. Aber außer dem Schmied und einem Stallburschen war niemand zusehen.
Die Kutsche stand noch im Schuppen und war noch kein Stück vorbereitet worden. Mit einem abschätzenden Blick schaut Imathan sich die Kutsche an und erkennt keine größeren Schäden oder Mängel. Auch wenn er erkennt, dass die Kutsche nicht mehr die Jüngste ist, mit ihren ausladenden Verzierungen.
Getrieben von ihrer Neugier eilt Lumiel zu den Ställen. Unter Missachtung des Stallburschen öffnete sie die Pferdebox. Doch der Stallbursche erkennt den Stand von Lumiel, auch wenn ihre Kleidung mal eine Reinigung nötig hat. Irritiert von Lumiels Verhalten, scheuen die Pferde. Zum rechten Augenblick beruhigt Imathan noch die Pferde und verhindert ein heilloses Durcheinander. Doch Lumiel wirkt weiterhin recht unbeeindruckt, als dann die Box noch rechtzeitig geschlossen wurde und der Stallbursche schwer durchatmet.
Abseits des Treibens beobachte Burkhard die Szenerie und wundert sich nur über die Elfen und ihr verhalten.
Währenddessen war Linmarryn schon recht schnell klar geworden, wo die Kutscher noch immer sind. Mit einem beherzten Griff nach einem Eimer, den sie anschließend durch die Pferdetränke zog und in die Schlafunterkunft trug. Als sie die Kutscher immer noch in ihren Betten sah, versuchte Linmarryn diese mit Wörtern zu wecken. Doch erst als sie mit dem Eimer ausholte und den flüssigen Inhalt über die Kutscher ergießt, standen diese senkrecht im Bett. Vor Schreck entleerte Gunnar anschließend seinen Mageninhalt neben dem Bett und Hultz hält sich vor Schmerzen den Kopf.
Nach einer kurzen Weile machten sich die Kutscher dran, ihr Fuhrwerk vorzubereiten. Sie sind langsam und wirkten nicht ausgeruht, während sie ihre Arbeit verrichten. Doch trotz ihrer Abgeschlagenheit wirkt jeder Handgriff gekonnt und fachlich korrekt. Während sie träge ihr Tagwerk vollführten, verschwand immer wieder einer von beiden auf die Latrine und gaben merkwürdige Geräusche von sich, als sie sich an diesen eigentlich stillen Örtchen befinden.
Kurz vor Mittag haben sie es dann geschafft und sind zur Abfahrt bereit. Verkatert sitzen beide auf dem Bock, als dann alle Passagiere zusteigen und unsere Abenteuer auf dem Dach der Kutsche Platz nehmen.
Langsam trottet die Kutsche los aus dem Rasthof und erhöhte nicht wirklich ihre Geschwindigkeit, während Gunnar mit der Donnerbüchse in der Hand schon weggedöst ist. Auf der Straße erhöhte Hultz nur die Geschwindigkeit auf für ihn ertragbare Maß, um sich nicht ein weiteres Mal zu übergeben. Nur kurz ließ er die Pferde schneller laufen, wenn etwas Protest zu hören war und fiel anschließend wieder in den gleichen Trott zurück.
Auf halber Strecke tauschten Hultz und Gunnar die Zügel, sodass Hultz schon kurz darauf am Dösen war.
Während langsam die Dämmerung Einzug hält, hielt die Kutsche auf eine unbekannte Person, zu der auf der Straße hockte. Als dieses Wesen dann die Kutsche bemerkte und sich aufrichtet, rennt dieses ehemalig menschliche Wesen auf die Kutsche zu. Als dann die Pferde scheuen und eilig ausbrechen wollen, versucht Gunnar, die Pferde im Zaum zuhalten. Hultz zieht die Bremse, als das Verbindungsglied zu den Pferden bricht und sie ins Unterholz ausrissen, mit Gunnar an den Zügel, den sie hinter sich her schleifen.
Schnell reagiert Imathan, als die Kutsche endgültig zum Stillstand kommt. Mit gespannten Bogen ließ er einen Pfeil von der Sehne gleiten und durchbohrte die Brust des herannahenden Monsters, welche zu Boden geschleudert wurde und reglos im Matsch liegen blieb.
Als sich die Lage beruhigte und alle Passagiere abgestiegen sind, begutachten unsere Abenteuer genauer die Situation. Ein fahler als von Lepra und noch schlimmer, zerfressender Mutant, dessen Wunden stark nässen, liegt vor ihnen. Dieser Mutant schien sich genüsslich an einen toten Kutscher zu gelabt zu haben. Bei genauerer Betrachtung würde dieser durch einen Bolzen getötet, der immer noch im Hals steckte.
Ein tief in Mark erschütternder Schrei war plötzlich zu hören. Es schien so, als würde dieser nicht weit weg hinter der Kurve sein, wenn man der Straße folgen würde. Doch die Aufmerksamkeit wurde rasch auf die andere Seite der Straße gezogen, als etwas aus dem Unterholz auf die Reisegesellschaft zuhält. Angespannt blickten unsere Abenteuer in die Richtung. Im letzten Augenblick brach Gunnar hervor, der schwer ramponiert und völlig außer Atem ist.
Ein weiterer Schrei ist zu hören und unsere Abenteuer wurden von der restlichen Reisebegleitung auserkoren, die Straße vor ihnen zu sichern, während Hultz und Gunnar die Pferde wiederholen.
Die Gruppe teilte sich auf. Imathan ging rechts in den Wald, gefolgt von Lumiel, die mit etwas Abstand hinter ihm hinterherging. Währenddessen gingen Linmarryn und Burkhard links von der Straße in den Wald.
Nach kurzer Zeit erreichten sie den Ort, wo die Schreie herkamen und ihnen zeigte sich ein groteskes Spiel. Eine Gruppe aus Mutanten hat wohl eine Kutsche überfallen. Einer dieser Kreaturen malträtiert die Pferde, deren Geschirr sich um einen Baum verfangen hat. Ein anderer kümmert sich um die Wunden eines Hundes ähnlichen Monsters, während einer einen Toten genüsslich schmatzend verspeist. Ein weiterer fast menschlich wirkender Mutant mit einer Armbrust auf dem Rücken durchsucht derzeit die Gepäckstücke.
Als unsere Abenteuer die Situation verdaut haben, machen sie sich daran, sich in eine gute Position zu bringen und ihre Bögen zu spannen. Es ist schwer zu sagen, es war ein ebenbürtiger Kampf, da dieser so schnell wie er mit den ersten Pfeilen eröffnet wurde, auch vorbei war. Nur der Mutant mit der Armbrust fiel mit einem weiteren Treffer von Lumiel zu Boden und starb.
Nachdem die Situation sich entspannt hatte, konnte Lumiel nur noch schwere Haltung bewahren und wurde von Linmarryn, die zu ihr eiltet, gestützt.
Burkhard und Imathan schauten sich die Szene noch etwas genauer an. Während Imathan die Mutanten durchsuchte, befleckte er sich mit etwas Unheilvollem.
Burkhard fiel währenddessen eine violett gekleidete Person auf, die anscheinend flüchten wollte. Als er diese Person genauer durchsucht, findet er einige Unterlagen, die von einem erstaunlichen Vermögen reden. Er betrachtet den reglosen Körper etwas genauer und schaute sich etwas genauer dessen merkwürdig vertrautes Gesicht an. Imathan stößt zu ihm und merkte an, dass der Tote Burkhard aus dem Gesicht geschnitten ist. Und so spinnt sich ein Plan, den Platz der verstorbenen Person einzunehmen und das Vermögen zu beanspruchen.
Lumiel und Linmarryn meldeten der restlichen Reisegesellschaft, dass der Weg nun frei wäre. In diesen Augenblick kamen Hultz und Gunnar mit den Pferden aus dem Unterholz hervor.
Lautes Huf schlagen war plötzlich aus der Ferne zu hören, während Burkhard in der Anwesenheit von Imathan und den Toten sämtliche Unterlagen in die Umhängetasche packten. Eine Straßenpatrouille kam nicht unweit von ihnen zum Stehen.
Die Situation entspannte sich schnell mit der folgenden Anwesenheit von der Gräfin und rasch wurde die Mutanten auf einen Haufen gelegt und verbrannt, während beide Kutschen reisetauglich gemacht wurden, mit der Hilfe aller nicht Adligen anwesenden. Die Toten wurden alle in der überfallenden Kutsche untergebracht und somit ging die Reise zum nächsten Rasthof weiter, während der Mond sichelförmig am Himmel stand.






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