Session 2 - Teil 1 - Tag: 4 - Wochenend - 14. Pflugzeit 2512 i.K.
- Hofnarr

- 16. Nov. 2023
- 4 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Apr. 2024

Früh war die Besatzung der Berebeli auf den Beinen, während Joseph die Papiere durchging und mit den geladenen Waren verglich, machte Gilda das Frühstück für alle fertig und Volker war schon bei den ersten Vorbereitungen für das Ablegen.
Langsam wurden auch unsere Abenteurer wach und machten sich nach ihrer ersten Morgenroutine bereit, Joseph und seine Besatzung zu unterstützen. Nur Imathan tat sich etwas schwer auf den Beinen, auch wenn die Barke noch vertäut war mit dem Steg.
Bevor das morgendliche Tagesgeschäft in Altdorf losging, tauchte Una, die Wirtin der Schifferschenke plötzlich bei der Barke auf und rief Joseph, sowie die Abenteurer zu sich.
Sie unterrichtete alle Anwesenden darüber, dass die Stadtwache sie bereits sucht, um sie festzunehmen, wegen des Mordes an einem jungen Adligen, der in der gestrigen Nacht in einem der Seitenstraßen überfallen worden war. Es war einer der Adligen, die letzte Nacht mit in der Schenke waren, als sie ihre Auseinandersetzung mit Max hatten. Ihre Wächter sind wohl im Augenblick des Überfalles getürmt und haben die beiden zurückgelassen und dabei ist einer der Schnösel getötet worden, während der andere schwer verletzt überlebte.
Noch während unsere Abenteurer überlegten, was sie nun tun sollten, gab Joseph klar zu verstehen, abzulegen und das Weite zu suchen, bevor sie jemand findet. Una wurde beim Ablegen mit Dank überschüttet und machte sich selbst eilig auf dem Weg wieder zu verschwinden.
Langsam glitt die Barke in die Strömung des Hafenbeckens und setzte ihre Segel quer zum Wind, um gegen die Strömung anzufahren und somit Bergauf den Reik entlangzufahren.
Nach einer kurzen Streck fiel die beiden merkwürdigen Gestalten vom Königsplatz wieder auf. Diese schauten verwundert rüber zu Burkhard und wiederholten ihre Gesten von gestern wieder, als wollen sie etwas Unbekanntes damit bezwecken. Doch plötzlich fiel der eine von ihnen Kopf über in das Wasser, mit einem Bolzen im Hinterkopf. Der andere erschreckte und schaute sich verzweifelt um. In dem Augenblick, als er versuchte davonzurennen, erwischte ihn ein Bolzen seitlich in den Hals. Seine Beine knickten unter ihm ein, als er versuchte zu rennen und mit der Wucht des Bolzens wurde er über die Kaimauer gedrückt und landete ebenfalls im brackigen Wasser des Hafenbeckens. Es war schwer auszumachen, woher die Bolzen kamen, da zahllose Fenster als Möglichkeit ideal waren. Erschrocken über diese grausige Tat am frühen Morgen, schauten alle von unserer Gruppe über die Reling den beiden toten Körpern hinterher, die von ihnen wegtreiben.
Sie wurden nur noch mehr bestätigt, Altdorf zu verlassen. Alle machen sich wieder an die Arbeit und nahmen ihre erste Mahlzeit von Gilda entgegen. Langsam erreichten sie den vorgelagerten Hafen von Altdorf und Joseph gab einiges von seinem Wissen über die an ihnen vorbei gleitenden Schiffe zum Besten. Einige Details hörten sich deutlich überspitzt an, andere wiederum könnten der Wahrheit entsprechen. Nur Joseph weiß, was für ein Seemannsgarn er für alle spinnt, während er genüsslich die erste Flasche Wein trinkt.
Ohne dass jemand davon etwas mitbekommen hat, wurde Burkhard sein Umhang plötzlich lila. Linmarryn hat es als Erste bemerkt und niemand konnte es sich so recht erklär wieso. Es ging die Annahme um, dass er ihn vertauscht haben könnte. Doch wäre es nicht alle vorher aufgefallen?
Endlich aus der Stadt raus und mit den Erzählungen von Joseph verstrich die Zeit angenehm zügig, bis die Berebeli die Mündung des Weissbrück-Kanals erreichte und somit die erste von einem halben dutzenden Schleusen erreichte.
Beim Passieren der Schleuse entrichtete Joseph den Zoll an den Schleusenwart und bekam ein kleines Stück Papier, was dieses bestätigte.
Sobald sich der Wasserstand der Schleuse, mit dem des Kanals angeglichen hat und somit die Berebeli höher als der Reik lag, öffneten sich träge die Schleusen Tore nach Süden.
Ein Großteil der Fahrt zur nächsten Schleuse verlief ruhig, bis auf die Anfeindungen der örtlichen Schiffer, die auch den Kanal nutzen. Sie beklagten sich über die Größe von Joseph Barke und dass solche großen Kähne nichts auf dem Weissbrück-Kanal zu suchen haben. Doch Joseph reagierte entspannt und gab einige frivole Bemerkungen den anderen Schiffer entgegen.
Während die Barke den Kanal bergauf vor sich hintreibt, hörte man plötzlich aus der Ferne mehrere Pferde ihnen entgegeneilend. Es war eine Straßenpatrouille, sowie es schon alle erahnt hatten. Nur Imathan, der seit die Berebeli die Taue gelöst, hat von den bisherigen Geschehnissen nichts mitbekommen.
Sobald die Wächter auf der Höhe mit der Berebeli waren reduzierten sie ihr Tempo und begannen ein Gespräch mit Joseph und warnten ihm vor wegen eines Überfalles, der in den vergangenen Tagen passiert ist. Nachdem der Feldweibel Joseph nichts mehr zu sagen hat, schaute er sich beim Vorbereiten die restliche sichtbare Besatzung des Schiffes an und ritt dann mit seiner Mannschaft in eiligen Tempo weiter, als er nichts weiteres Verdächtiges feststellte, außer die merkwürdige Besetzung des Schiffes.
Es ist bereits dunkel, als die Berebeli an einem Steg festmacht, unweit eines Gasthofes und Joseph gibt zu verstehen, dass sie eine Rast für heute Nacht hier einlegen werden, um dann morgen weiterzufahren. Alle entschließen sich auf dem Schiff zu bleiben. Auch wenn Imathan am liebsten im Rasthof schlafen würde, darauf beginnen einige Sticheleien und Imathan sieht nun den kleinen Ausguck der Berebeli, als den sichersten Ort des Schiffes an.
Unsere Abenteurer sind deutlich erleichtert, dass der Tag ruhig war und auch ein entspanntes Ende findet.






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